
Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert vehement die Abschaffung der telefonischen Krankschreibungen. Seit Dezember 2023 ist für gesetzlich Versicherte in Deutschland eine telefonische Krankschreibung für maximal fünf Tage möglich, sofern sie nur leicht erkrankt und in der Arztpraxis bekannt sind. „Der Rekordkrankenstand im Jahr 2024 ist in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine zusätzliche finanzielle Belastung für Arbeitgeber:innen und schwächt inzwischen auch die Wettbewerbsfähigkeit“, erklärt Steven Haarke, HDE-Geschäftsführer für Arbeit und Soziales, die Forderung. Es müsse ausprobiert werden, ob die Abschaffung der telefonischen Krankschreibung zu einem Rückgang der aktuell hohen Anzahl an Krankschreibungen führe. Außerdem diene der Besuch beim Arzt auch dem Schutz der erkrankten Beschäftigten, denn bei einem Arztbesuch könnten auch sonstige Erkrankungen frühzeitig diagnostiziert werden.
Außerdem fordert der HDE eine Verbesserung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU), die weiterhin für unnötige Probleme sorge. Die Arbeitgeber:innen müssen seit Beginn 2023 die eAU bei jeder Krankenkasse jeweils eigenständig abfragen. „Das ist viel zu aufwendig und überhaupt nicht praxistauglich. Sinnvoller ist die Einführung eines einfachen Push-Verfahrens, bei der die Krankenkassen den Arbeitgeber automatisch digital über die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eines Beschäftigten informiert“, so Haarke. Für Beschäftigte besteht weiterhin die Pflicht, ihre Arbeitsunfähigkeit und die voraussichtliche Dauer im Betrieb unverzüglich zu melden.